Neue Zielgruppen für rein pflanzliche Angebote
Stark nachgefragt
Ob flexitarisch, vegetarisch oder vegan: Die Ernährungsgewohnheiten sind im Wandel.
Laut dem aktuellen Report des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) “Deutschland wie es isst”1 entscheiden sich immer mehr Menschen für eine pflanzenbetonte oder gar rein pflanzliche Ernährung. Der Anteil an Befragten, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, hat sich gegenüber 2020 verdoppelt. Die meisten pflanzlichen Alternativen werden von Flexitarier*innen gekauft. Diversen Studien zufolge liegt deren Anteil in Deutschland zwischen 30 und 55 % 2,3,4
Warum Alternativprodukte?
Ein Drittel der Befragten konsumiert regelmäßig vegetarische und vegane Alternativprodukte, so der BMEL-Report. Das wachsende Bewusstsein für den Klimaschutz (54 %), Tierwohl (59 %), und nicht zuletzt die Gesundheit (47 %) haben das Konsumverhalten der Deutschen nachhaltig geprägt. Aber auch Neugierde (71 %) und Lust auf neue Geschmackserlebnisse (56 %) motivieren dazu. Insbesondere Menschen unter 45 greifen öfter zu solchen Produkten (47 % der 14- bis 29-Jährigen; 38 % der 30- bis 44-Jährige).
Laut einer repräsentativen Erhebung von Euromonitor5 setzen bereits 6% der Befragten eine pflanzenbetonte Ernährung um. Die meisten Flexitarier*innen sind 30–44 Jahre alt, legen Wert auf einen gesunden Lebensstil und wollen mit ihren täglichen Konsumentscheidungen einen positiven Unterschied machen.
Super im Markt
Dank der verstärkten Nachfrage ist es kein Wunder, dass eine zunehmend größere Vielfalt von pflanzlichen Produkten in deutschen Supermarktregalen zu finden ist. Mit einem Umsatzplus von 97 % (817 Mio. Euro) in den letzten 2 Jahren liegt Deutschland im europäischen Vergleich ziemlich weit vorn.6 Mittlerweile hat sogar jeder Discounter pflanzliche Produktalternativen als Eigenmarke im Angebot.
In Discountern ist der Anstieg mit 114 % besonders groß.7 Die mit Abstand umsatzstärkste Kategorie im pflanzlichen Bereich sind Milchalternativen, mit einem Umsatz von 396 Mio. €, der in 2020 in Deutschland erzielt wurde.7
Dank einer Vielzahl von pflanzlichen Rohstoffen eröffnet sich ein immer breiteres Spektrum an Möglichkeiten. Für die meisten Ansprüche, ob Nährstoffprofil, kulinarische Verwendung oder regionale Herstellung, gibt es mittlerweile eine passende Variante. Wer auf heimische Rohstoffe setzen möchte, greift auf Hafer, Lupine, Hanf oder Erbsen zurück. Haferprodukte erleben einen regelrechten Boom (184 Mio. Euro Umsatz), gefolgt von Soja- und Mandelprodukten.9
In im Außer-Haus-Markt
Auch im Außer-Haus-Markt ist der pflanzliche Wandel spürbar. Mit der Menülinie „Powered by Plants“ hat Deutschlands größter Betriebscaterer Eurest ein Zeichen gesetzt: Eine pflanzliche Betriebsgastronomie ist zeitgemäß, lecker und für alle Tischgäste attraktiv. Am Hauptstandort des IT-Giganten SAP werden nach eigener Aussage derzeit 40 % des Umsatzes mit „Powered by Plants“ erzielt. Bei der diesjährigen Internorga wurde das vegane Pop-Up-Foodkonzept Bananaleaf preisgekrönt. Dean&david und Le Crobag eröffneten neulich ihre ersten rein pflanzlichen Filialen.
Die Entwicklung des Marktes und die steigende Nachfrage zeigen: Der beste Zeitpunkt, pflanzliche Produkte ins Angebot aufzunehmen, ist jetzt. Ob Ihre Gäste sich kosher oder halal ernähren, weniger tierische Lebensmittel verzehren möchten, an Laktoseintoleranz leiden, einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil pflegen wollen, oder einfach nach Abwechslung auf ihrem Tisch suchen – die pflanzlichen Produktalternative boomen!
ProVeg Food Services unterstützt Unternehmen bei der Einführung von pflanzlichen Produkten, allen notwendigen Informationen über Pflanzenmilch sowie mit Rezepten und Kochtrainings.
Autorin: Elizabeth Buchheim (ProVeg)