Pflanzliche Alternativen im Großgebinde – das braucht die Gastronomie
Pflanzliche Alternativen zu Fisch, Fleisch und Milchprodukten erfreuen sich seit Längerem stetig steigender Beliebtheit. Und doch sucht man sie auf den Speiseplänen der Gemeinschaftsgastronomie häufig vergeblich. Was steht einem flächendeckenden Angebot im Weg?
Eine neue Bedarfsumfrage von ProVeg hilft dabei, genau diese Frage zu beantworten.
Über die Umfrage:
Dabei wurde nicht nur abgefragt, welche Produkte sich die Unternehmen wünschen, sondern auch, welche konkreten Gebindegrößen und Rohstoffe benötigt werden. Neben den Klassikern wie Schnitzel-, Milch- und Joghurtalternativen wurden auch neuere Produkte wie Ei- und Fischalternativen abgefragt. Außerdem konnten die Teilnehmenden ihre Zufriedenheit bezüglich der aktuellen Angebotslage mitteilen. Hierbei wurden die Aspekte Preis, Geschmack, Textur, Verfügbarkeit, Handhabung und Auswahl berücksichtigt. Ein positives erstes Fazit: Bei Textur, Handhabung und beim Geschmack können die meisten Produkte bereits überzeugen!
Optimierungspotential besteht dagegen noch hinsichtlich
- Preis und verwendeten Rohstoffen von Fleisch-, Fisch- und Käsealternativen
- Auswahl von Milchproduktalternativen einschließlich Käse
- Verfügbarkeit von Fleisch- und Milchproduktalternativen
Es darf etwas mehr sein!
Pflanzliche Alternativen zu Schnitzel, Wurst und Milch haben es bereits auf einige Speisekarten der Gemeinschaftsverpflegung geschafft – und das mit gutem Grund! Mit ihrer Hilfe lassen sich beliebte Gerichte leicht rein pflanzlich gestalten. Der Einsatz in vertrauten Gerichten ermöglicht auch weniger aufgeschlossenen Gästen den Zugang zu einer pflanzenbetonteren Ernährung. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Gebindegrößen gerade bei diesen etablierten Produkten aufgestockt werden sollten.
Platz für neue Rohstoffe
Lange Zeit dominierte im Bereich der Milchproduktalternativen die Sojabohne als Rohstoff. Doch nun rücken immer mehr Produkte auf Haferbasis in den Fokus der Gemeinschaftsgastronomie. Und auch Produkte aus Erbsen, Mandeln und Kokosnuss wecken das Interesse der Gastronom:innen, denn die verschiedenen Rohstoffe können mit ihrem jeweils einzigartigen Geschmack die unterschiedlichsten Gerichte bereichern.
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit
Mit der richtigen Gebindegröße wird nicht nur die Nachfrage der Gastronom:innen bedient, sondern auch dem Umweltschutzgedanken Rechnung getragen, schließlich kann mit einer größeren Gebindegröße eine beträchtliche Menge an Verpackungsmüll eingespart werden. Zudem werden Lieferungen seltener notwendig, wodurch Transportkosten und damit verbundene CO2-Emissionen in vielen Betrieben deutlich gesenkt werden können.
Und auch unabhängig von der Gebindegröße gilt: Pflanzliche Produkte haben häufig einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck, da entlang ihrer Wertschöpfungskette meist deutlich geringere Mengen an Wasser und Land benötigt werden und weniger Emissionen entstehen.
Große Gebinde für eine große Nachfrage
Die Nachfrage nach einem größeren pflanzlichen Angebot in der Gemeinschaftsgastronomie steigt stetig. Besonders jüngere Tischgäste fordern vermehrt ein nachhaltiges und klimafreundliches, ergo pflanzliches, Angebot. Um diesen Bedarf adäquat zu bedienen, bedarf es ganz klar einer Anpassung der Gebindegrößen bei pflanzlichen Alternativen.
Diese finden übrigens nicht nur in rein pflanzlichen Gerichten Anwendung. Auf dem Weg hin zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem zählt jeder Schritt. Ein solcher können sogenannte Blending-Gerichte sein. Bei diesen wird ein Teil der tierischen Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzt. Frisches Hackfleisch kann beispielsweise mit lagerstabilem Sojagranulat vermengt werden, um daraus schmackhafte Frikadellen zuzubereiten. Mit dieser Methode lassen sich nicht nur Reste ideal verwerten, sondern Gerichte können auch dauerhaft ganz einfach umweltfreundlicher und gesünder gestaltet werden.
Und jetzt – wie geht es weiter?
Große Transformationen passieren nicht von heute auf morgen, und auch kleine Schritte der Veränderung können großen Einfluss nehmen. Am Ende kann nur eine steigende Nachfrage das Angebot verändern. Und diese wächst auf Seiten der Tischgäste stetig. Nun liegt es am Markt, ein flächendeckendes Angebot an pflanzlichen Alternativen zu liefern und dabei die Wünsche der Gastronom:innen hinsichtlich der Gebindegrößen und Rohstoffe zu berücksichtigen. Nur so können nachhaltige und klimafreundliche Speisepläne gestaltet werden, mit denen die Gemeinschaftsgastronomie den Weg der Ernährungswende dauerhaft mitgehen kann.