
Warum vegan? Motive für pflanzliche Ernährung
Immer mehr Menschen in Deutschland verzichten auf tierische Produkte – über acht Millionen leben vegetarisch, mehr als eine Million vegan. Die Gründe? So vielfältig wie die Menschen selbst: Ethische Überzeugung, Mitgefühl, Klimaschutz, Gesundheit oder Trendbewusstsein.
Was alle eint: Der Wunsch, mit dem eigenen Teller
die Welt ein bisschen besser zu machen.

Wissenshäppchen:
Warum Menschen sich vegan ernähren
In einer repräsentativen Umfrage von Statista gaben Menschen folgende Hauptgründe für eine pflanzliche Ernährung an:
- Tierschutz
- Gesundheit
- Umwelt und Klimaschutz
Ethische Überzeugungen und Mitgefühl stehen häufig an erster Stelle – vor ökologischen und gesundheitlichen Aspekten. Bei Entscheidungen für eine pflanzenbasierte Ernährung spielen häufig Werte wie Verantwortung, Gerechtigkeit und Empathie eine tragende Rolle.
Quelle: POSpulse; © Statista 2025
Weitere Informationen: Deutschland; POSpulse; 29.09. bis 13.10.2020; 58 Befragte

Motiv trifft Menü
Die steigende Zahl vegetarisch und vegan lebender Menschen macht sich längst auch in der Außer-Haus-Versorgung bemerkbar. Ob in Betriebskantinen, Mensen oder im Care-Bereich – der Wunsch nach pflanzlichen Gerichten wächst.
Für gastronomische Betriebe bedeutet das: Wer zukunftsfähig und gästeorientiert arbeiten möchte, kommt an pflanzenbasierten Angeboten nicht vorbei.

Was das für die Gastronomie bedeutet
Gleichzeitig stellen sich viele Küchen Fragen wie:
- Welche pflanzlichen Gerichte kommen gut an?
- Wie lassen sich unterschiedliche Gästegruppen ansprechen?
- Wie gelingt das Ganze alltagstauglich, wirtschaftlich und ohne erhobenen Zeigefinger?
Eine Antwort darauf: Die Motive der Tischgäste zu verstehen. Denn nicht alle, die sich für pflanzliche Gerichte entscheiden, ticken gleich. Wer weiß, was seine Gäste bewegt, kann besser auf sie eingehen.
Hier kommen fünf Typen, die zeigen, wie unterschiedlich pflanzlicher Konsum gelebt wird – und was daraus für die Praxis folgt:
Der Trendivore – liebt Genuss & Lifestyle
Der Trendivore lebt pflanzliche Küche nicht dogmatisch, sondern genussvoll und mit einem klaren Anspruch: gutes Essen mit gutem Gewissen. Pflanzliche Küche ist für ihn keine Einschränkung, sondern ein Lifestyle voller Geschmack, Vielfalt und guter Geschichten.
Daher ist der Trendivore ständig auf der Suche nach den neuesten pflanzlichen Food-Trends, die überraschen und inspirieren.
Der Green-Balance Eater – legt Wert auf Gesundheit
Der Green Balance Eater entscheidet sich aus Überzeugung für pflanzliches Essen. Denn eine vollwertige pflanzliche Ernährung senkt nachweislich das Risiko für Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Co. Deswegen isst der Green-Balance-Eater pflanzlich – als Schlüssel zu langfristiger Gesundheit. Sein Geheimnis? Vielfalt! Denn er weiß: Je bunter der Teller, desto glücklicher ist auch das Mikrobiom (vormals Darmflora) – und das ist inzwischen als echter Gesundheits-Booster bekannt.
Der Eco-Foodie – schützt Planet und Klima mit jedem Bissen
Der Eco Foodie lebt pflanzlich, weil er weiß: Auf dem Teller beginnt der Klimaschutz. Für ihn ist Essen eine tägliche Entscheidung für Zukunft, Artenvielfalt und den Schutz unserer Lebensgrundlagen. Unsere Ernährung ist für rund ein Drittel der globalen schädlichen Klimagase verantwortlich. Wer pflanzlich isst, schützt Klima, (Regen-)Wälder, Gewässer und Artenvielfalt – wirksam und genussvoll.
Der Zukunfts-Gestalter – isst für mehr Gerechtigkeit und gegen Ressourcenverschwendung
Der Zukunfts-Gestalter fragt sich: Wie können wir unsere Ressourcen so einsetzen, dass alle Menschen genug zu essen haben – und dabei Umwelt, Klima und Artenvielfalt erhalten bleiben?
Eine pflanzenbasierte Ernährung braucht weniger Fläche, weniger Wasser und verursacht weniger Klimagase. Deswegen ist für den Zukunfts-Gestalter pflanzlich essen ein Hebel für globale Fairness: gegen Hunger, gegen Ressourcenverschwendung, gegen Tierleid. Und für ein Ernährungssystem, das alle satt macht – nicht nur wenige.
Der empathische Rebell – liebt Tiere, lebt Mitgefühl
Der Empathische Rebell isst pflanzlich, nicht um dazuzugehören, sondern um Grenzen zu setzen, wo andere sie übertreten: bei Massentierhaltung, Tierleid und Ignoranz gegenüber anderen Lebewesen. Pflanzenbetonte Ernährungsweisen minimieren die Zahl der Tiere, die unter diesen Bedingungen leben müssen. Mit jedem Teller, jedem Einkauf, jeder Entscheidung setzt der empathische Rebell sich für die ein, die keine Stimme haben. Nicht, weil’s gerade im Trend ist, sondern weil es sich richtig anfühlt.
Quelle: https://proveg.com/de/5-pros/

Verstehen, gestalten, verändern
Pflanzenbasierte Ernährung ist längst mehr als ein Trend. Sie ist Teil der Lösung – für mehr Gesundheit, mehr Gerechtigkeit und mehr Zukunft. Wer die Motive dahinter erkennt, kann nicht nur besser kochen, sondern auch gezielter kommunizieren und ein Angebot gestalten, das überzeugt und bleibt. Und genau da beginnt Veränderung.
Wie das in der Praxis aussehen kann? Hier ein paar erste Schritte:
Checkliste für die Praxis
- Gästestruktur analysieren (Wer isst bei Ihnen?)
- Rückmeldungen einholen (Was ist Gästen wichtig?)
- Kommunikation anpassen (Weg vom Verzicht, hin zum Genuss)
- Team einbinden und motivieren
- Schrittweise umstellen – mit positiven Erfahrungen